Internationale Kunstausstellung in Frankfurt

Vom 5. Mai bis 19. Juni 2015 präsentierten Mund- und Fußmalerinnen und -maler aus aller Welt über 70 Werke in den modernen Räumen des Hauses am Dom in Frankfurt. Während der Ausstellung stand jedoch nicht allein die Kunst im Vordergrund, sondern vor allem die Künstlerinnen und Künstler und ihre besonderen Lebensgeschichten. Bei einer Maldemonstration am 5. Mai 2015 von 11 bis 16 Uhr konnten die Besucher den Künstlern beim Malen über die Schulter schauen. In einem Film haben wir die Eröffnung dokumentiert:

Die Künstlerinnen und Künstler der ausgestellten Werke sind von Geburt an, durch Krankheit oder Unfall am Gebrauch ihrer Hände gehindert, daher malen sie mit dem Mund oder Fuß. Was für viele der Künstlerinnen und Künstler nach einem schweren Unfall als Therapie begann, mündete in eine neue Profession. Durch das Malen haben sie einen neuen Lebensinhalt gefunden, vergessen vor der Leinwand alles um sich herum und tauchen in eine ganz andere Welt ein.

So entstehen Werke in einer großen Vielfalt, die von fotografisch genauen Umsetzungen über abstrahierte Darstellungen bis zu ungegenständlichen Bildern reicht. Und auch die Art und Weise, wie der Pinsel auf der Leinwand geführt wird, zeugt von einer beachtlichen Bandbreite: Feine, zart gesetzte Farbpunkte sind in den Bildern ebenso zu entdecken wie dynamisch-expressive Pinselstriche. Durch die Werke drücken die Mund- und Fußmalerinnen und -maler ihre Sicht auf die Welt aus, die Betrachter*innen erhalten einen kurzen, aber oft tiefen Einblick in die Träume und Wünsche der Künstlerinnen und Künstler.

Eröffnet wurde die Ausstellung durch Dr. Dewi Maria Suharjanto (stellv. Direktorin Haus am Dom), Stadträtin Elke Sautner, Mario Famlonga (Direktor der VDMFK) und Serge Maudet (Präsident der VDMFK). Besonders ergreifend war die Eröffnungsrede von Mundmaler und Vorstandsmitglied Thomas Kahlau, mit der er den Besucherinnen und Besuchern einen tiefen Einblick in sein Leben gab.

> Rede zum Nachlesen

Die Schirmherrschaft für die Ausstellung hatte zur Freude der Künstler der Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, Peter Feldmann, übernommen. Zur Ausstellung erschien ein Katalog mit einem Grußwort des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, der Beauftragten der Bundesregierung für Belange behinderter Menschen, Verena Bentele, dem Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, Peter Feldmann, und dem Präsidenten der VDMFK, Serge Maudet – selbst passionierter Mundmaler. Durch die Ausstellung führten Informationstafeln über die deutschen Künstlerinnen und Künstler. Ein Filmporträt über die Frankfurter Fußmalerin Antje Kratz ermöglichte einen Einblick in den Alltag und das Schaffen der Künstlerin.

> Impressionen von der Eröffnungsveranstaltung und den Maldemonstrationen

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