
Werner Mittelbach
Mundmaler

Mundmaler
Als er die Diagnose Muskeldystrophie erhält, ist Werner Mittelbach gerade einmal 23 Jahre alt. Damals weiß er nicht, wie sehr sich sein Leben verändern wird. „Mit diesen Untersuchungsergebnissen konnte ich überhaupt nichts anfangen.“ Neun Jahre später folgt dann der zweite Befund: SMA, „spinale Muskelatrophie“. Bei dieser genetisch bedingten Erkrankung kommt es zu Muskelschwäche und Muskelschwund im gesamten Körper.
Trotz Krankheit absolviert Werner Mittelbach eine Lehre zum Schreiner und legt die Meisterprüfung ab. Doch die Krankheit macht sich zunehmend bemerkbar, schränkt ihn immer stärker ein. Bis er sich eines Tages eingestehen muss: „Nichts geht mehr!“ Auch die Arbeit als Schreiner ist damit passé. „Meinen Beruf aufzugeben, weil der Körper nicht mehr kann, war ein schwerer Schlag.“
Doch er gibt nicht auf, sucht sich stattdessen eine alternative Beschäftigung, bei der er trotzdem etwas erschaffen kann. Er entdeckt das Malen. Zunächst führt er den Pinsel noch mit den Händen, ab 2016 dann mit dem Mund. Immer wieder fordert sich der Künstler heraus, probiert verschiedene Maltechniken und Stile. Seine Werke zeigen meist traditionelle Motive aus Fernost, für die er mit Tusche arbeitet. Aber auch für Porträts und Tiere kann sich der Mundmaler begeistern. Und für die Aquarelltechnik.
Seit dem 1. März 2018 ist Werner Mittelbach Stipendiat der Vereinigung der Mund- und Fussmalenden Künstler in aller Welt e. V. (VDMFK). „Die Förderung der VDMFK ermöglicht mir, meine Maltechnik zu verbessern und eines Tages von der Kunst leben zu können. Eine neue Herausforderung, auf die ich mich sehr freue.“ Zusätzlich zur Malerei hat Werner Mittelbach zwei Ehrenämter inne: Er ist im Vorstand des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter e. V., Bereich Augsburg, und engagiert sich in der Audit-Gruppe des Landratsamts Augsburg für einen barrierefreien Landkreis.
Mehr über Werner Mittelbach: www.mundstatthand.de
Künstleraktivitäten

Skizziertes Jubiläum
Kein Baumeister hat das Stadtbild Augsburgs so geprägt wie Elias Holl (1573-1646), der anno 1602 zum Stadtbaumeister ernannt wurde und für die Fugger-Stadt zahlreiche, bekannte Bauwerke erschuf. 2023 jährt sich der Geburtstag des kreativen Schaffers zum 450. Mal. Ein beeindruckendes Jubiläum, das die Augsburger Urban Sketchers – zu denen auch Mundmaler Werner Mittelbach gehört – zum Anlass genommen haben, sich mit Holls Bauwerken auseinanderzusetzen.
Gestartet haben die Skizzenzeichner ihr Projekt im Sommer 2022: Seit vergangenem August haben sie sich einmal im Monat vor oder in Bauwerken von Elias Holl getroffen, um gemeinsam zu Zeichnen. Zeughaus, Stadtmetzg oder Goldener Saal – mit Bleistift, Fineliner oder Aquarellfarben haben die urbanen Künstler:innen festgehalten, was sich aus Holls Zeiten bis heute im Stadtbild erhalten hat. Eine Auswahl der bei diesen sogenannten Sketchwalks entstandenen Werke sind jetzt im Schaezlerpalais zu sehen. Mit dabei auch drei Skizzen von Mundmaler Werner Mittelbach.
Eröffnet wird die Jubiläumsausstellung am Donnerstag, 3. August, um 18 Uhr. Danach können sich Interessierte die „schnellen“, lediglich in ein, zwei Stunden an Ort und Stelle entstandenen Kunstwerke noch bis 5. November 2023 im Café und Liebertzimmer ansehen.
Und wer es in den nächsten Wochen und Monaten nicht nach Augsburg schaffen sollte, findet die Stadtskizzen rund um Elias Holls Schaffen auf Instagram unter #uskeliasholl
![Bild 50 [Fünfzig] alt tag of image](https://www.mfk-verlag.de/media/24/17/dc/1688459575/AugsburgLandratsamt-2_zugeschnitten.jpg)
50 [Fünfzig]
Großformatige Porträts begleitet von spannenden Lebensgeschichten: Unter dem Titel „50 Jahre – 50 Menschen – 50 Geschichten“ präsentiert der Landkreis Augsburg anlässlich seines 50-Jahre-Jubiläums insgesamt 50 Menschen aus der Region mit ihren jeweils ganz eigenen Geschichten. Eine besondere Fotoausstellung, bei der man Land und Leute kennenlernen kann. Bei diesem Jubiläumsprojekt mit dabei ist Mundmaler Werner Mittelbach, in Augsburg geboren und dort sehr engagiert für die Belange von Menschen mit Behinderung. Während sein Porträt ihn umgeben von seiner Staffelei, Pinseln und Farben zeigt, erzählt der Begleittext davon, wie der gelernte Schreiner zur Malerei gekommen ist.
Die Ausstellung ist noch bis 29. Dezember 2023 im Kunstraum im Erdgeschoss des Landratsamts Augsburg am Prinzregentenplatz 4 zu sehen. Geöffnet ist die Schau jeweils montags bis freitags von 7.30 bis 12.30 Uhr, donnerstags auch von 14 bis 17.30 Uhr.
Wer keine Gelegenheit hat, nach Augsburg zu reisen, kann sich die Fotos und die dazugehörigen Geschichten auch im Internet ansehen.
Bildquelle: Landratsamt Augsburg/C.Pitz

Mund Auge Heimat
„Mund Auge Heimat“ lautet der Titel einer Ausstellung, die drei besondere Künstler gemeinsam bestreiten. Der „Mund“ steht für Werner Mittelbach, der seine Bilder mit dem Pinsel im Mund malt, da Hände und Arme aufgrund einer fortschreitenden Muskelkrankheit gelähmt sind. Hinter dem „Auge“ steckt der blinde Buchautor Alfred Schwegler, der in seinem Buch „Fredis Gedankensprünge“ über das langsame Schwinden seines Augenlichts berichtet. Und last but not least die „Heimat“: Sie steht für den Heimat- und Fremde-Maler H.-Rainer Mayer, der in seinen Bildern regionale und Motive aus dem Ausland gegenüberstellt.
Zu sehen ist die Schau in historischer Kulisse, im Zeughaus im Zentrum Augsburgs. Der geschichtsträchtige Bau ist ein Haus der Begegnung und Bildung und nur wenige Schritte vom Rathaus entfernt. Los geht’s mit der Vernissage am 31. Januar 2023 um 19 Uhr, bei der alle drei Künstler anwesend sind. Nach dem Eröffnungsauftakt ist die Schau noch bis 28. Februar 2023 zu sehen.

Sommerliches Treiben
Viel zu schnuppern, zu schauen und mitzumachen gab es bei den ersten „SommerTAGEN Neusäß“, die vom 23. Juli bis 1. August 2021 stattfanden. Sie waren ein Corona-bedingter, würdiger Ersatz des eigentlich alle zwei Jahre stattfindenden Stadtfests.
Die drei Kernveranstaltungen waren eine Old- und Youngtimer-Schau, ein Kunst- & Gartenmarkt mit kleinen Schmankerln im Ägidius-Park sowie ein Sommerfest mit Bewirtung auf dem Rathausvorplatz. Umrahmt wurden diese Events von zahlreichen Einzelaktionen wie einer Walderlebnistour für Groß und Klein, Aktionen am Bienenpark sowie verschiedensten Workshops und Schnupperstunden bei den ortsansässigen Vereinen, Organisationen und Kirchen. Mittendrin dabei im sommerlichen Geschehen war auch Mundmaler Werner Mittelbach, der in einigen Live-Performationen zeigte, wie seine Aquarelle entstehen. Wer nicht vor Ort war, kann sich diesen beeindruckenden Malprozess in diesem Mitschnitt ansehen.

Preiswürdiges Platz-Porträt
Plätze gehören so natürlich zu jeder Stadt wie der Bahnhof. Wir laufen über diese Plätze, sitzen an ihren Rändern, meiden sie oder machen uns gezielt auf den Weg zu ihnen. Doch warum sehen diese Orte gerade so aus? Und welches Bild haben bzw. machen wir uns von ihnen? Die Urban Sketchers in Augsburg haben genau diese Frage gestellt und einen Wettbewerb dazu ausgerufen. Genauer: Alle, die gerne malen und zeichnen, sollten den Willy-Brandt-Platz porträtieren. Auch Mundmaler Werner Mittelbach beteiligte sich daran: Er fing den Platz, der in der Fugger-Stadt den Durchgang zwischen City-Galerie und Textilviertel bildet, mit Aquarellfarben ein. Zu sehen ist sein Bild nun auf Instagram, denn er ist einer der drei Preisträger des Wettbewerbs.
Hier geht’s zu Werner Mittelbachs Platz-Porträt auf Instagram
Mehr Infos zu den Augsburger Plätzen gibt es auf dieser spannenden Website

Kunst im Grünen
Frühlingszeit ist Gartenzeit! Das haben sich auch die Künstlerinnen und Künstler des Kunstvereins Schwabmünchen gedacht und kurzerhand den Garten rund um ihr Gebäude in der Bahnhofstraße 7 herum gestaltet. Allerdings nicht mit neuen Pflanzen, sondern – ganz ihrem Metier entsprechend – mit Kunstwerken. Dafür waren alle Vereinsmitglieder aufgerufen, sich mindestens einen Meter lange Bretter jeglicher Form vorzunehmen und ganz nach ihrem Gusto zu gestalten. Bemalen, lackieren, bekleben, annageln – alles war bzw. ist erlaubt. Auch Mundmaler Werner Mittelbach ließ sich auf diese Herausforderung ein: Entstanden sind zwei bemalte Bretter – auf einem davon blühen Blumen.
Die kunstvoll gestalteten Hölzer werden bis mindestens Ende Juli im Garten aufgestellt bleiben. Interessierte können die Kunst im Grünen von der Straße aus genießen.

Den Frühling entdecken
Das Kulturbüro der Stadt Neusäß hatte sich für seine Bürgerinnen und Bürger jeglichen Alters für die Osterferien etwas einfallen lassen: Über die acht Stadtteile verstreut gab es viele, völlig unterschiedliche Bild- und Text-Botschaften zu entdecken. Eine davon war das farbenfrohe Plakat des Mundmalers Werner Mittelbach, auf dem – ganz der Jahreszeit entsprechend – unverkennbar der Osterhase zu sehen war.
Das Projekt startete Ende März 2021 mit der Plakatierung von bunten, aufmunternden Kunst- und Textdrucken quer durch die Stadt. Hierfür wurden neben ortsverbundenen Künstlerinnen und Künstlern wie etwa dem Mundmaler Werner Mittelbach auch viele Mitglieder des Neusässer Kulturkreis e. V. herangezogen, um dieser Berufsgruppe wieder eine Plattform bieten zu können. Ergänzt wurden die Kunstdrucke durch Zitate mit positiven Gedanken und Liedtexte zum Thema Frühling. Als „Straßenkunst“ können diese Texte in bunten Buchstaben auf Gehwegen und Plätzen gelesen und vielleicht sogar mitgesungen oder gesummt werden.